Aktueller Hinweis: Aufgrund von Überlastung können wir derzeit keine weiteren Hörnchen aufnehmen. Für die Ersthilfe schauen Sie auf unsere leicht verständliche Notfall-Seite. Weitere Auffangstationen finden Sie unter Eichhörnchen in Not
Sie haben ein verletztes oder hilfsbedürftiges Eichhörnchen gefunden? Dann sollten Sie nicht nur im Sinne des Gesetzes, sondern auch im Sinne der Wildtiere aufmerksam überprüfen, ob es sich tatsächlich um ein hilfsbedürftiges Tier handelt. Denn Wildtiere dürfen gemäß §44 BNatSchG (Abs. 1 und 2) nicht der Natur entnommen werden. Verletzte Tiere oder hilflos aufgefunden Tiere dürfen allerdings nach §45 BNatSchG (Abs.5) so lange zur Pflege aufgenommen werden, bis sie sich wieder selbstständig in der Natur erhalten können.
Wenn Sie unsicher sein sollten, können Sie uns je nach Auslastung im Rahmen unserer Möglichkeiten als ehrenamtlich Tätige telefonisch erreichen.
Generell gilt:
Kann ein Tierarzt helfen?
Es ist natürlich der nahe liegende Gedanke, mit einem gerade gefundenen verletzten Eichhörnchen einen Tierarzt aufzusuchen. Aus unserer Erfahrung müssen wir leider feststellen, dass die meisten Tierärzte sich nicht mit der Behandlung von Wildtieren auskennen. Es kann dann vorkommen, dass die Eichhörnchen gar nicht oder so falsch behandelt werden, dass sie sterben. Daher ist es oft besser, sich direkt an jemanden zu wenden, der damit Erfahrung hat.
Bevor Sie sich auf den Weg zum Tierarzt machen, sollten Sie am besten vorher in der Praxis anrufen und nachfragen, ob der Tierarzt sich mit Wildtieren auskennt und sie behandelt, gerne unter telefonischer Mitwirkung unsererseits. In einem gewissen Rahmen können wir auch Tierärzten bei der Behandlung von Eichhörnchen beratend zur Seite stehen. Und bitte lassen Sie kein Flohschutzmittel verabreichen, ohne uns oder eine andere kompetente Stelle anzurufen und zu fragen (Niemals Frontline geben, das tötet die Hörnchen!)
Schnellhilfe:
Häufig werden ausgewachsene Hörnchen nach einem “Zusammenstoß” mit einem Auto oder nach einem Absturz gefunden. Sie können dadurch ein Schädel-Hirn-Trauma haben. Auch hier ist das oberste Gebot: Ruhe!
Bitte fassen Sie ein ausgewachsenes Hörnchen immer mit einem Tuch oder Handschuhen an, falls es vor Schock oder Schreck zu beißen versuchen sollte.
Auch ein erwachsenes Tier muss in einer Box etc. ausbruchsicher untergebracht werden. Es gilt im Grunde das Gleiche wie bei Jungtieren. Manchmal reichen allerdings beim großen Hörnchen schon die Handtücher (und evtl. Fleecetücher) aus um warm zu bleiben. Bei schwer verletzten Tieren kann eine Wärmequelle sinnvoll sein. Tiere, die sich durch das Schädel-Hirn-Trauma drehen, sollten mit den Tüchern stark begrenzt werden, um den “Drehkreislauf” zu unterbrechen.
Auch große Hörnchen brauchen Flüssigkeit. Hier ist eine Infusion fachgerecht verabreicht oft nötig. Ebenfalls müssen sie auf eventuell vorhandene Fliegeneier oder Maden untersucht werden.
Wir geben hier nur die wichtigsten ersten Maßnahmen an, für weiterführende Informationen rufen Sie bitte bei uns oder einem anderen Eichhörnchen-Verein an (zum Beispiel Eichhörnchen-Notruf.de, Eichhoernchen-Eck.de, Eichhörnchen-Notruf.com oder Eichhörnchen-Schutz.de - Auf deren Seiten finden Sie auch noch weiterführende Informationen).
Der Mythos übertragbarer Krankheiten
Es ist kein Fall bekannt, in dem Eichhörnchen Krankheiten (schon gar nicht Tollwut!) übertragen hätten.
Ein junges Hörnchen, das zum Menschen kommt oder ihm hinterher läuft, braucht Hilfe. Es hat seine Mutter verloren und kann nicht allein überleben. Es sollte aufgenommen werden! Es sind auch Fälle bekannt, dass ausgewachsene Tiere sich Menschen nähern, wenn sie krank sind und medizinische Hilfe benötigen.
Diese Krankheiten sind jedoch nicht auf den Menschen übertragbar! Eichhörnchen können Ektoparasiten wie Flöhe, Milben oder Zecken haben. Diese gehen jedoch nicht auf den Menschen über. Es kann sein, dass bei starkem Befall ein Floh einen “Ausflug” unternimmt, er wird aber sicher nicht beim Menschen bleiben.